Was bei Narben hilft

6 Punkte zur Narbenbehandlung und einem Download zur Anleitung für Dich

Die Behandlung von Narben ist eins meiner Lieblingsthemen. Ein Thema, dass einfach sehr oft vernachlässigt wird.
Da ich ja gerade selbst in der Situation bin, (mal wieder) eine eigene Narbe zu behandeln habe ich das Internet bemüht und kaum etwas dazu gefunden.
Ein Anlass, nun doch endlich darüber zu schreiben, was Dir bei Narben wirklich hilft.

Narben kennt fast jeder aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ob durch Operationen, wie in meinem Fall das Knie ist oder der Bandscheibenvorfall. Der Kaiserschnitt oder Brustkorrekturen. Brandnarben oder Venenschnitte. Oder Brandnarben und Unfällen. Es gibt ganz unterschiedliche Bereiche.

Doch eins vereinen sie alle. Gemocht werden sie selten und sie alle haben den Hang sich zusammen zu ziehen.

In jedem Fall ist es wichtig, dass die Narbe frei und elastisch wird.

Ich werde Dir in diesem Artikel zeigen:

  1. Wie eine Narbe entsteht

  2. Was Narben so anstellen können

  3. Warum es so wichtig ist, Narben zu behandeln

  4. Wie Du Deine Narbe testen kannst

  5. Was bei Narben hilft

  6. Wie Du Deine Narben bearbeiten kannst und wer Dich unterstützt (Download mit Anleitung)

 

1. Wie eine Narbe entsteht:

Eine Narbe entsteht durch Verletzungen. Welche Ursache die Verletzung Deiner Haut auch hatte, wenn sie tief genug verletzt wurde entsteht eine Narbe. Das Gewebe einer Narbe ist nicht mehr so funktionstüchtig, wie vorher. Sie ist weniger durchblutet, sie hat keine Haarwurzeln mehr, ihre Gewebsfasern sind ungeordnet und die Nervenfasern sind weniger vorhanden bzw. begünstigen Missempfindungen.

 

2. Was eine Narbe so anstellen kann:

Sicherlich hast Du schon mal den Unterschied zwischen einer Operationsnarbe und einer Brandnarbe gesehen. Der Unterschied dabei ist, dass eine Operationsnarbe (fast) geordnet heilen kann, im Gegensatz zu einer Brandnarbe, die meist ungeordnet heilt.

Beide Narben haben dennoch gemeinsam, dass sie sich zusammenziehen wollen.

Bis zu 70% schrumpft das Narbengewebe. Soviel MUSS es nicht sein, aber und das ist wichtig:

Eine Narbe will sich IMMER zusammenziehen.

 

3. Warum es wichtig ist Narben zu behandeln:

Stell Dir vor, Du hast einen ziemlich eng anliegenden Neoprenanzug an. Wenn nun dieser Anzug einen Riss (Wunde) bekommt, willst oder musst du ihn kleben, schweißen oder nähen. Selbst, wenn Du es schaffst die Kanten so nah und so sauber wie möglich aneinander zu legen, würde dies einer „schönen“ Operationsnarbe entsprechen. Dennoch würdest Du auf jeden Fall merken, dass an dieser Stelle das Gewebe nicht mehr so flexibel ist, wie an einer unverletzten Stelle. Da beginnt schon eine Bewegungseinschränkung.

Und das ist nur die oberflächliche Geschichte einer Narbe!

Nun kommt es darauf an, wie tief die Verletzung ging. Bei einer Operation, wie in meinem Fall am Knie, schneidet der Operateur durch mehrere Schichten. Er schneidet durch die Haut, die alleine schon aus mehreren Schichten besteht, durch Bindegewebe, wie die Faszien, um so an die Muskelsehne zu kommen, die entfernt werden soll, um ein neues Kreuzband zu werden.

Das bedeutet, dass in diesem Fall alleine schon durch 2 Strukturen geschnitten wurde. „Nur“ eine davon wird genäht nämlich die Haut. Die andere Schicht, die Faszie mit welcher der Muskel umhüllt ist wird nicht vernäht, sondern vernarbt ungeordnet. Jetzt sieht Du zwar von außen, dass die Narbe „gut“ aussieht, aber nach innen musst Du Dir das so vorstellen, dass dort ein feines Wurzelgeflecht entsteht.

Du musst wissen, dass die verschiedenen Schichten so aufgebaut sind, dass sie gegeneinander gleiten können. Würden Sie das nicht, könntest Du Dich nicht bewegen. Stell Dir wieder vor, Du hast einen eng anliegenden Neoprenanzug an und dieser würde mit einem Vakuum ganz fest an Deiner Haut anliegen. Vorstellbar, dass Bewegungen schwerer fallen?

So ist Dein Körper aufgebaut. Schicht für Schicht. ganz verschiedener Gewebearten: Haut, Faszien, Muskeln, Faszien, Knochenhaut, Knochen. Auch im Bauchraum mit den Organen ist das so. Haut, Faszien, Muskeln, Faszien, das Organ selber mit seiner Struktur.

 

4. Wie Du Deine Narbe testen kannst

Lege einen Finger an Deine Narbe und verschiebe sie. Achte bitte darauf, dass Du nicht über die Haut „rutschst“, sondern nur die Narbe bewegen willst. Lässt sie sich verschieben? Ist sie beweglich? Auf dem Bild siehst Du, wie eine eingezogene, verklebte Narbe aussieht. Die oberste Schicht ist mit den anderen verklebt. Sie fühlt sich an, als wäre sie wie fest getackert. Um die Narbe mit dem Bild des Neoprenanzuges zu vergleichen, ist es, als hättest Du den Anzug mit Sekundenkleber geklebt und er ist nun an Deiner Haut ( würde der unteren Schicht entsprechen)  festgeklebt. Nun kannst Du Dir sicher vorstellen, wie es für andere auch weiter weg gelegene Stellen in und an Deinem Körper ist, wenn diese sich bewegen wollen. Bewegungen werden gehemmt und andere Beschwerdebilder ergeben sich daraus.

So sieht eine verklebte, bzw. eingezogene Narbe aus

5. Was bei Narben hilft

Eine Narbenbehandlung. Eine bewährte Methode der Narbenbehandlung ist die Narbenmassage.

Ich weiss, dieses Thema wird gerne vernachlässigt. Um allerdings die volle Bewegungsfreiheit wieder zu erlangen, ist es wichtig, Narben zu behandeln.
Die Vorteile zähle ich Dir hier auf.

Bei einer Narbenmassage wird:

  • die Verklebung, der darunter liegenden verschiedenen Gewebsschichten durch und mit dem Narbengewebe gelöst
  • die Bewegungseinschränkung minimiert
  • die Durchblutung des Narbengewebes effektiv und nachhaltig verbessert und somit
  • die Heilung beschleunigt und unterstützt, da:
  • ein Reiz für die Umwandlung der Narbe in funktionstüchtiges Gewebe gesetzt
  • verhindert das, das Narbengewebe schrumpft
  • und somit verringert sich auch die Neigung des Narbengewebes sich zusammenziehen zu wollen
  • die Narbe elastischer und somit die darunter liegenden Gewebsschichten
  • ein gestauter Lymphstrom (eingelagerte Schwellungen) reguliert
  • eine Überempfindlichkeit der Hautrezeptoren verringert
  • die Druckempfindlichkeit durch erhöhte Spannungen ausgeglichen
  • die Einziehungen der Haut gelöst
  • eventueller Juckreiz beruhigt
  • lokale Verhärtungen der Haut gemildert
  • Taubheitsgefühle verbessert, die durch Einschränkung und Verklebungen des Nervensystems entstehen
  • auch eine Wetterfühligkeit gemildert
Wichtig zu wissen: Das Lösen einer Narbe gelingt ganz unabhängig von Größe, Alter und Tiefe der Narbe.

 

6. Wie Du Deine Narben behandeln kannst und wer Dich unterstützt

Du kannst Deine Narben nach dem Schema bearbeiten, wie ich es Dir hier unter diesem Artikel zeige.
Noch besser wäre es, Du lässt es Dir von einem PhysiotherapeutIN zeigen oder wenn Du eben nicht an die Narbe kommst natürlich auch von einem PhysiotherapeutIN behandeln lassen.

Unterstützend gibt es Narbenpflaster, die eine Hautbewegung initiieren, um eine Narbe die Pflastertragezeit in Bewegung zu halten.

In der Neuraltherapie werden Narben unterspritzt, die sehr fest sind und die Therapie kann eine Narbenmassage unterstützen.

Narbengels, Narbensalben oder ähnliches unterstützen die Haut, um gut auszusehen. Sie gehen aber nicht in die Tiefe. Nichtsdestotrotz kannst Du natürlich Deine Narbenbehandlung gut damit unterstützen.

Wie behandelt ich nun die Narben? Ich habe Dir hier ein Schema abgebildet, an das Du Dich halten kannst.

Achte auf die Zeitangaben, um die Narbe nicht zu früh in dem jeweiligen Stadium zu bearbeiten.

 

Behandlung bzw Massage einer Narbe um Verklebungen und Bewegungseinschränkungen zu lösen

Wie bearbeite ich eine Narbe? Was hilft bei Narben?

 

Du kannst Dir Deine vollständige Anleitung mit Erklärung zur Bearbeitung Deiner Narbe

hier herunterladen (Klick hier für Download).

Ich wünsche Dir eine gut verheilende Narbe, die kein Störfeld darstellt und Dich ungehindert alle Bewegungen so ausführen lässt, wie Du es Dir wünschst.

Deine Diana

 

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